Reitunterricht / Beritt

Reitunterricht/ Bodenarbeitsunterricht

 

Eine Unterrichtseinheit umfasst maximal 45 Minuten. Allerdings varriere ich von Pferd zu Pferd, da die Konzentrationsfähigkeit bei einem jungen Pferd beispielsweise nach 30 Minuten nachlässt. Sollte jedoch mal ein Problem vorliegen, dass nicht innerhalb der normalen Konzentrationszeit gelöst werden kann, kann man über die 30 Minuten hinwegarbeiten. Näturlich kann es auch vorkommen, dass das Pferd an einem Tag besonders gut mitarbeitet und mehr als 30 Minuten gearbeitet werden kann. Jedoch ist es mir sehr wichtig, dass das Pferd immer Spaß an der Arbeit hat, das heißt für mich, dass die Unterrichtseinheit positiv abgeschlossen wird und nicht zulange hinausgezögert wird, sodass das Pferd bei der nächsten Einheit genauso viel Lust hat mitzuarbeiten. Zudem erkläre ich häufig Dinge während der Unterrichszeit, damit verständlicher für den Reiter wird, wieso er z.B. ein Schulter herein reiten soll und was es bewirkt, wodurch das Pferd pausen hat und meistens sowieso eine 3/4 Stunde Unterricht gegeben wird. 

 

Mein Bodenarbeitsunterricht umfasst zum einen die Handarbeit, also das Schulen der Seitengänge und anderer Lektionen wie z.B. der Piaffe an der Hand, zum anderen die Horsemanshiparbeit, Liberty Work und zirzensische Lektionen. Allgemein, jedoch besonders bei der Bodenarbeit, ist es mir sehr wichtig, dass das Pferd eine gewisse Grunderziehung hat, also sogennante "Basics" beherrscht. Zu meinen Basics gehören:

 

- Führigkeit, sprich: Mein Pferd läuft ohne Druck am Seil neben mir her; hält an sobald ich anhalte (ohne großartiges Ziehen am Seil); mein    Pferd bewegt sich rückwarts, sobald ich rückwarts laufe. Diese "Kommandos" kann ich in jeder "Lebenslage" des Pferdes abrufen. 

 

- "Stillstehen": Mein Pferd hat gelernt ruhig neben mir zu stehen, wenn ich mich mit anderen Personen unterhalte. 

 

- "Einfrieren": Sobald ich einen bestimmten Laut gebe oder ein bestimmtes Wort sage, bleibt mein Pferd auf dem Fleck stehen und bewegt sich nicht mehr, sodass ich es korrigieren kann oder die Lektion schlagartig beenden kann bspw. weil ich mein Pferd für die tolle Leistung belohnen will oder weil die Lektion im Moment nur noch schlechter wird und nicht mehr besser. 

 

Diese "Basics" liegen mir persönlich so sehr am Herzen, weil sie die solide Grundbasis für die Bodenarbeit bilden. Ob ich meinem Pferd ein Schulter herein beibringen will, den spanischen Schritt oder eine andere Lektion, ich muss es stets kontrollieren können. Diese Basics checke ich bei neuen Schülern meistens einmal und keine Sorge, sollten sie noch nicht zu 100% klappen, können wir diese gerne gemeinsam erarbeiten. 

 

Ich persönlich mache sehr viel Bodenarbeit mit meinem Pferd und auch mit meinen Berittpferden, da sie erstens eine gute Abwechslung zum Reiten ist, zweitens ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Pferd aufbaut, drittens die Beziehung stärkt und viertens die Dinge die vom Boden erarbeitet werden dann viel besser von Oben abrufbar sind. 

 

 

 

 

 

 

Beritt

 

Für mich umfasst der Begriff "Beritt" entweder das Einreiten eines Pferdes ein oder das Korrekturreiten bzw. das unterstützende Reiten eines Pferdes ein. 

 

Bei rohen Pferden beginne ich zuallererst mit der Bodenarbeit. 

Bestandteil der Bodenarbeit sind hierbei:

 

- Horsemanshiparbeit am Knotenhalfter: evtl. die "Basics" (sofern noch nicht vorhanden), das Schicken am Rope, Gelassenheitsübungen

- Handarbeit: Schulen der Seitengänge zum muskulären Aufbau, Erlernen der Koordination der einzelnen Beine, das Setzen auf die Hinterhand, unterstützende Arbeit zum Finden der Balance, Gewöhnung des Pferdes an eine Zäumung, Arbeiten mit Sattel auf dem Rücken

- Longenarbeit: vorbereitend dazu war die Arbeit am Rope, jetzt wird die Arbeit am längeren Seil fortgesetzt, Doppellongenarbeit ist ebenfalls möglich, Longieren mit Sattel

- das Reiten: beginnend mit dem Rüberlegen über den Pferderücken, ruhig an der Aufstiegshilfe stehen, Gewicht auf dem Rücken in der Bewegung (anfangs nur auf rübergelehnt), je nach Annahme des Reitergewichts vom Pferd erstes Aufsitzen, dann abwechselnd Reiten und Bodenarbeit

 

Am Anfang mache ich ausschließlich Bodenarbeit. Während der Bodenarbeit lege ich mich jedoch öfters schon einmal zum Abschluss über das Pferd, um ihm zu zeigen, dass Gewicht auf dem Rücken nichts besonderes ist. Es ist sehr erstaunlich, wie viel einfacher das Reiten wird, wenn das Pferd vorher vom Boden mit den entsprechenden Zügelhilfen vorbereitet wurde. Ebenfalls hilft es bei der Bodenarbeit viele Stimmkommandos miteinzubringen, z.B. zum Anhalten des Pferdes, damit ein Gezerre am Zügel vermieden werden kann. Je nach Lerngeschwindigkeit des Pferdes minimiere ich die eigentliche Bodenarbeit und beginne das Pferd zu reiten. Bei den ersten Malen reite ich in der Regel nicht länger als eine 1/4 Stunde und erhöhe die Zeit dann langsam. Dennoch bleibt die Bodenarbeit während des Beritts ein konstanter Bestandteil der Arbeit, lediglich das Verhältnis Bodenarbeit - Reiten verändert sich mit dem Fortschritt des Pferdes. Des Weiteren ist es mir sehr wichtig, dass die Besitzerin oder der Besitzer nebenbei Unterricht bekommen, sodass sie mit dem Pferd auch selbst arbeiten können. Denn es nützt Ihnen am Ende nichts, wenn ich das Pferd "bedienen" kann, Sie allerdings nicht die "Anleitung" kennen. 

 

 

Bei Fragen können Sie mich gerne kontaktieren!